Veganer Erdäpfelsalat und ein alter Vierkanter voller Leben

Veganer Erdäpfelsalat und ein alter Vierkanter voller Leben

Ihr WunderVollen…♥ Manchmal sind die einfachsten Sachen die BESTEN!

Wenn ihr so eine kulinarisches Landei wie ich seid, könnt ihr womöglich ebenfalls an keiner Schüssel Erdäpfelsalat vorbei gehen, ohne einmal zu kosten. Wobei ich mir das mittlerweile öfter sparen muss, da in manchen Rezepten Rindssuppe zum marinieren verwendet wird. Aber… Sobald ich mir sicher bin, dass kein Tier darin versteckt ist, stehe ich schon mit einem Teller da…Yummy Vor ein paar Tagen dachte ich mir:“ Wieso um Himmels willen steht dein Lieblingssalat noch nicht auf dem Blog?“ Tja die Antwort ist, dass er es nie für ein Foto überlebt hat… Doch heute bin ich echt stark geblieben und habe es endlich geschafft! HöreIchApplaus?

Würde man eine Studie in Auftrag geben und alle Österreicher fragen, ob sie in ihrem Leben schon einmal Erdäpfelsalat gegessen haben, wäre die Antwort wohl zu 90% JA!  (Die restlichen 10% würden sich wahrscheinlich Babys und unglaublich aber wahr – Erdäpfel verschmähende Personen teilen.) Kurz gesagt, fast jeder in unserem Land kennt ein Rezept für diese Köstlichkeit. Ob zum Wiener Schnitzel oder beim Grillen. Wo dieser Salat auch meistens am schnellsten ausgelöffelt ist und egal wieviel man vorbereitet hat… Immer zu wenig wird! Es gibt ihn mit Lauch, Vogerlsalat, Gurke, Mayonnaise oder Kürbiskernöl. Er darf in keinem Landestypischen Kochbuch fehlen und ist wohl einer der wichtigsten Salate im Gasthaus. Weshalb ich mir bewusst bin, euch hier auch nicht mit einer 0815 Ausgabe langweilen zu dürfen. Deswegen gibt es eine etwas buntere Variante des Klassikers. Wie so oft ist es ein altes Familienrezept…

Bevor wir kochen geht es noch auf eine kleine Zeitreise… Der heutige Salat wird von Fotos eines alten Vierkanters begleitet. Ich liebe es wenn Bilder und Essen eine Geschichte haben. So wie dieser alte Bauernhof. Kommt einfach mit…

Vierkanter Eingang

Leise schleichen wir durch das frische Gras. Am Fuße des Sonntagberges im Mostviertel fiel uns dieser wunderschöne Hof auf. Eigentlich waren wir dabei einige Fotos von der blühenden Landschaft zu machen. Doch schon von weitem entdecken wir diesen uralten Zeitzeugen. Hinter ihm steht eine neu erbaute Wohnsiedlung mit modernen Fassaden und gepflegten Gärten. Irgendwie wirkt der Vierkanter wie ein Fremdkörper in dieser Umgebung und doch, oder gerade deshalb zieht er uns magisch an.

Wie kann es sein, das ein Haus derart zerfällt? Was wurde aus den Besitzern? Wer hier wohl gelebt hat? Wieso steht dieser Hof überhaupt noch?…“

All diese Fragen gehen uns durch den Kopf, als wir die ersten Schritte zum Bauernhaus machen. Dieser Ort ist irgendwie „Unheimlich“…  Wunderschöne Mauerreste sind zu sehen, die vor langer Zeit aus lauter kleinen Ziegeln und Steinen erbaut wurden. Wir trauen uns kaum sie zu berühren, so als ob wir die Energie und Geschichte des Gebäudes, damit zerstören könnten. Ganz leise bewegen wir uns um das Haus. Wohnt hier etwa doch noch jemand?

Vierkanter Hof

Beim Blick in den ehemaligen Innenhof, erhalten wir die Antwort. Überall liegen zerfallene Reste des Dachstuhls am Boden. Das alte Hoftor zeigt uns, wie lange hier schon alles „Kaputt“ sein muss. An den Mauern hat sich die Natur schon längst wieder ihren Weg zurück gesucht. Meterhohe Bäume wachsen in alle Richtungen und Berge von Moos bedecken die einstiegen Dachziegel. Überraschenderweise sind die Holztore noch sehr gut erhalten.

Wunderschöne Fenster aus Ziegelsteinen erzählen von ganz viel Liebe zum Detail… Die früheren Besitzer waren also keine „Armen Leut“ –  was diesen Ort noch merkwürdiger erscheinen lässt. Wie einladend musste es hier einmal ausgesehen haben. Solch eine Mühe, der ehemaligen Erbauer des Hofes, um den Blick in den Garten derart schön zu gestalten. Keine meterhohen Sichtschutzzäune, sondern romantische Einblicke in den Hof. Mittlerweile ziert ein kleiner Wald den Innenbereich des Gartens.

Vierkanter Haus

Selbst der Stall ist noch voller altem Leben. Die Holzabtrennungen im Inneren waren wohl für die Tiere des Hofes gemacht. Da sie ziemlich hoch sind, denken wir sofort an Pferde, Ziegen oder Kühe. Die abbröckelnde Fassade erzählt von harter Arbeit und jeder Menge Menschen, die dieses Gebäude einmal errichtet haben.

Bauernhof

Vor dem Haus entdeckten wir einen alten Pflug. Ganz verrostet und doch noch immer wunderschön. Wie oft wurde mit diesem Gerät wohl am Feld gearbeitet, bis man es in den Ruhestand schickte?

Pflug

“ Suchen sie etwas?“ Etwas erschrocken drehen wir uns um. Ein freundlicher Mann holt uns wieder in die Realität zurück. Unsere Fragen nach den Besitzern des alten Hofes und deren Geschichte, kann er leider nicht beantworten.

Zuhause angekommen, sinnte ich noch etwas über diesen alten Vierkanter nach. Warum auch immer… Ich dachte an die viele Arbeit eines Bauern, die oftmals viel zu wenig Anerkennung bekommt. Und wie selbstverständlich manches doch für uns geworden ist. Für frische Lebensmittel brauchen wir einfach nur ein paar Schritte ins nächste Geschäft zu gehen. Mehl, Gemüse, Obst usw. liegen griffbereit vor uns und manchmal überfordert uns dieser „Überfluss“ einfach.  Ja es geht sogar soweit, dass Tonnen von frischer Nahrung auf Müllbergen landet.

Früher bedeutete ein gedeckter Tisch Reichtum und Segen. Es ging nicht darum das teuerste oder makelloses Lebensmittel am Teller zu haben, sondern einfach um die Wertschätzung des Lebens. Meine Oma hat mir diese „Lebensart“ wohl tief eingepflanzt. Was so manches erklärt:-) Wie die unglaubliche Freude an Erdäpfel. Wir hatten früher ein kleines Feld auf dem Karotten, Radieschen, Tomaten, Zwiebeln und natürlich Kartoffeln wuchsen. Und ich habe es gehasst! Ja, richtig gehasst. Jeden Sommerabend mussten wir dieses Gemüsebeet gießen und wenn es dafür Zeit war, Kartoffelkäfer von den Stauden entfernen. Mit den Händen! Bio eben… Mittlerweile kennt ihr mich ja schon ein wenig und könnt euch vorstellen, dass ich viel lieber noch ein wenig mit Pfeil und Bogen durch den Wald gerannt wäre, um mit den anderen Räuber und Gendarmerie zu spielen. Nix da eklige gelb gestreifte Viecher musste ich entfernen…

Doch all das war in der Küche schnell wieder vergessen! Nämlich in dem Moment, als die ersten frischen Erdäpfel mit Butter und Salz gegessen werden konnten. So richtig heiß aus dem Kochtopf – Mit Schale… DAS BESTE ESSEN DER WELT! Die restlichen Knollen wurden geschält und zum Erdäpfelsalat gemacht. Und genau dieses Rezept lasse ich euch nun da!

Voller Erinnerungen, Wertschätzung, Liebe und Dankbarkeit! Womöglich wird es ja in euer Familienkochbuch aufgenommen…♥

Viel Freude beim Kochen!

xoxo Jasmin

Veganer Erdäpfelsalat ♥

 Veganer Erdäpfelsalat 1


Rezept

Veganer Erdäpfelsalat


Shopping Liste
  • Frische Erdäpfel (Heurige)
  • Frühlingszwiebeln
  • Radieschen
  • Brunnenkresse
  • Cocktailtomaten
  • Krensenf
  • Meersalz
  • Kurkuma
  • Schwarzer Pfeffer
  • Apfelessig
  • Rapsöl
  • Agavensirup

Zubereitung


  1. Die Heurigen bissfest kochen.

 

  • In dieser Zeit

  1. In einer großen Schüssel eine Marinade aus Essig, Öl, ausreichend Wasser, Kurkuma, Agavensirup, Meersalz und Senf zubereiten. Alles mit einem Schneebesen gut verrühren. Die Marinade sollte so viel sein, das sie für die Hälfte der Erdäpfel reicht! (Vorsichtig mit dem Kukuma -der dient nur zur Farbe des Dressings!)
  2. Die weich gekochten Erdäpfel Herd nehmen, das kochende Wasser abgießen und sofort mit eiskaltem Wasser abschrecken. Das eiskalte Wasser wieder entfernen und die Erdäpfel im Kochtopf ca. 5 Minuten trocknen lassen.
  3. Erdäpfel noch heiß schälen!
  4. Noch heiß in nicht zu dünne Scheiben schneiden und in die Salatschüssel mit der Marinade schichten. (Etwa die Hälfte der Erdäpfel soll in der Marinade liegen!)
  5. Die Radieschen waschen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Über die Heurigen geben.
  6. Frühlingszwiebeln waschen, klein schneiden und auf die Radieschen geben.
  7. Alles ca. 10 Minuten so stehen lassen.
  8. Nach dieser Zeit vorsichtig umrühren. Alle Zutaten sollen sich dabei gut vermischen.
  9. Mindestens 2 Stunden ziehen lassen.
Vor dem Essen
  1. Die Cocktailtomaten halbieren.
  2. Brunnenkresse von den Stielen zupfen.
  3. Erdäpfelsalat auf ein Teller geben.
  4. Cocktailtomaten und Brunnenkresse darauf verteilen mit frischem Pfeffer bestreuen 

Mahlzeit!


 

2 Comments
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3. Juni 2016 7:07

wow das sieht ja sooo lecker aus
http://carrieslifestyle.com

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